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Draussen in der Natur


Biotope

Dreisch

Zu finden: am Westhang der Harplage

Der Straße nach Lamspringe folgen. Nach ca.1 km gelangt man zu dem auf der linken Seite liegenden Naturschutzgebiet. Das Gelände ist für PKW verboten und ausschließlich zu Fuß erreichbar.   

Die als ,,Dreisch" bezeichnete Fläche liegt in der Gemarkung Groß Ilde am westlichen Abhang der Harplage oberhalb der Flüsschens Lamme und ist mit rd. 4 ha das größte Schutzgebiet der AG Natur und Umwelt Ambergau e.V. Etwa 600 lfd. Meter Hecke begrenzen die Fläche. Neben zahlreichen alten Obstbäumen, insbesondere Kirschen, finden sich weitere hochstämmige Obstbäume in ausgedehnten neu angelegten Streuobstwiesen. Mehr als 500 Obstbäume sowie einzelne Birken und hochgewachsene Reste einer ehemaligen Tannenbaumkultur werden hier gezählt. Dieses nach Westen ausgerichtete Schutzgebiet mit seiner sonnenexponierten Lage ist in weiten Teilen ausgesprochen trocken und mager und begünstigt eine diesen Verhältnissen angepasste Vegetation. Besonders hervorzuheben ist der als Naturdenkmal ausgewiesene „Duckstein" (Kalksinterfelsen) am südwestlichen Rand des Gebietes. Hier gedeihen auf sehr trockenem und magerem Grund etliche besondere Pflanzen wie z. B. die selten gewordene Flechtenart „Cladonia rangiformis", der Scharfe und Weiße Mauerpfeffer, das Hungerblümchen, der Deutsche und der Gefranste Enzian und weitere Arten. Das selten gewordene Große Heupferd tritt hier vereinzelt auf und konnte schon bei der Eiablage beobachtet werden. Bis auf den Duckstein selbst wird das Schutzgebiet extensiv durch Schafe beweidet. Eine Verbuschung der Fläche soll hierdurch verhindert und die typische Flora der trockenen-mageren Standorte gefördert werden.

(zitiert aus dem Informationsmaterial der AG Natur und Umwelt Ambergau e.V., http://www.agnatur.de/index.php/unsere-schutzgebiete/schg13)


Naturdenkmäler

Dreisch

Zu finden: Am Westhang der Harplage

Der Straße nach Lamspringe folgen. Nach ca.1 km gelangt man zu dem auf der linken Seite liegenden Naturschutzgebiet. Das Gelände ist für PKW verboten und ausschließlich zu Fuß erreichbar.

Im westlichen unteren Teil des Naturschutzgebietes ,,Dreisch" liegt der als Naturdenkmal ausgewiesene sogenannte „Duckstein“. Dieses ist eine alte Bezeichnung für die heute als Tuffstein bekannte Gesteinsform. Der Ilder Duckstein liegt südwestlich von Groß Ilde, 250 m östlich der Straße nach Lamspringe, am Südwesthang des Harplage-Höhenzuges und östlich des auf etwa halber Hanghöhe verlaufenden Feldweges.

Dem Muschelkalk der Harplage muß einst oberhalb des Kalktuffsteins eine Karstquelle entsprungen sein, deren Wasser hier zur Bildung zu Sinterkalk geführt hat. Zwei Meter hohe und sich über knapp 30 Meter hinziehender Kalksinterfelsen, bei dem es sich um eine Ausfällung von Kalk aus hartem Quellwasser handelt. Die Ablagerung erfolgte in Bänken bis 30 m Länge und 1 bis 1,5 m Höhe über Gelände, die Tiefe im Boden ist noch nicht bekannt. Die Sinterbänke sind stark gegliedet und sehr porös, so daß sich in den Löcher z. T. Pfanzen angesiedet haben. Im übrigen finden sich am offenen Gestein viel Flechten und Moose. Kalktuff entsteht, wenn stark kalkhaltiges Quellwasser beim Austritt aus dem Boden mit Sauerstoff reagiert. Dabei setzen sich Kalkkrusten an Pflanzenteilen und anderen Oberflächen (wie Schalen toter Schnecken) ab. Es entstehen leichte, poröse Kalkgesteinterrassen im Gelände. Kalktuffquellen und Sinterterrassen sind europaweit geschützte Lebensräume. In Niedersachsen tritt Kalktuffbildung nur an einigen wenigen Stellen auf.

Der den älteren Ildern noch gut bekannte Lehrer und im Dorf geschätzte Heimatpfleger und -forscher Wilhelm Lampe (1881-1978), der sich zeitlebens intensiv mit Ilde und seiner Umgebung beschäftigte, hatte sich auch der prähistorischen Forschung verschrieben und zahlreiche anerkannt Veröffentlichungen u.a auch zum Ilder Duckstein verfasst. Darin heißt es:

Nahe der westlichen Ildler Feldmarksgrenze am ,,Droesch" und im ,,Hirtenwinkel" ragt unerwartet ein weißliches Steingebilcle von ca. 40 m Breite und mit einer terrassenförmigen Tiefe von ca. 60 m zur steilfelsigen Talvertiefung der Lamme hinab. Über diese sonderbare Erscheinung ging im Dorfe die Sage von einem dort untergegangenen Schlosse um. Aus irgendwelchen überkommenen dunklen Vorstellungen ist ein Block dieses Gesteins nicht nur in der Grundmauer des romanischen Wehrturms der Ilder Kirche, sondern auch als Sintereckstein zum Eingang der älteren ,,Eigenkapelle" eingesetzt worden. Wie ein stehengebliebenes Bohrloch verrät, hat man im vorigen Jahrhundert Teile der Terrasse abgesprengt oder abgehauen. Am Hinterhause des Fachwerkbaues Haus Nr. 9 in Ilde findet man das Steinmaterial wieder. Im Dorfe Wohlenhausen verbrauchte man eine jüngere und lose ausgebildete Sintermasse an der Straße Iinks nach Bockenem nach alter Weise zum Kalken der Acker.


Ambergauradweg

Mit einem touristischen Angebot werben die Städte Seesen, Bockenem und Holle zukünftig gemeinsam. Auf 32 Kilometern können Radfahrer den einheitlich ausgeschilderten Ambergau Radweg befahren. Der neue Radweg zwischen Seesen und Derneburg schließt die Lücke zwischen dem Fernradweg R1 und dem Innerste Radweg. Damit stellt er eine hervorragende Ergänzung des touristischen Radverkehrsangebotes der Region dar. In einer Projektzeit von einem Jahr wurden die Voraussetzungen geschaffen. Durch die idyllische Landschaft des Ambergaus führt der Radweg von Seesen aus über Rhüden, Bornum, Bockenem, Henneckenrode nach Holle und endet in Derneburg.

32 Kilometer Genussradeln sind garantiert. Das Projekt ist ein Beispiel für unbürokratische, interkommunale Zusammenarbeit, auch über Kreisgrenzen hinweg. Der Radweg wird mit einem Flyer beworben. Aktuelle Informationen gibt es auf der eigenen Internetseite. Dort findet man neben der Streckenbeschreibung und GPS-Daten auch aktuelle Informationen zu Veranstaltungen entlang des Radweges.


Weitere Anregungen für Wanderungen und Radwanderungen findet man im 2023 erschienen Wanderführer von Thomas Dahms und Horst-Dieter Görg. Die Autoren zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Kulturlandschaften entlang der Flüsse Nette, Lamme und Gande zu erkunden.

Dahms, Thomas und Görg, Horst-Dieter, An Nette, Lamme & Gande, KulTourLandschaft im Hildesheimer Land & am Harz, Ostfalia Verlag, Osterwieck 2023